PET-CT
Was ist ein PET-CT?
Die PET-CT stellt derzeit das modernste bildgebende Verfahren zum frühzeitigen Nachweis bösartiger Erkrankungen dar. Hierbei handelt es sich um ein Kombinationsgerät aus einem Positronen-Emissions-Tomographen (kurz: PET) und einem 16-Zeilen-Computer-Tomographen (kurz: CT).
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem Körperfunktionen (Stoffwechselprozesse) als Bild sichtbar gemacht werden. Dabei wird in den meisten Fällen der körpereigene Zuckerstoffwechsel untersucht. Traubenzucker (Glukose) dient den Körperzellen als Brennstoff und Energielieferant. Da Krebszellen schneller wachsen, haben sie einen gesteigerten Energiebedarf und reichern demzufolge vermehrt Glukose an. Bei der PET wird die schwach radioaktive traubenzuckerähnliche Substanz 18F-Desoxy-Glukose (FDG) verabreicht. Die PET-Kamera erstellt anschließend ein dreidimensionales Bild des Zuckerstoffwechsels im gesamten Körper. Im Vergleich zu gesunden Zellen leuchten die Krebszellen auf, lassen sich aber wegen der fehlenden morphologischen Information nicht immer präzise lokalisieren.
Bei der Computertomographie (CT) werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen feine Schichtbilder des Körpers aufgenommen. Das Verfahren liefert mit hoher Auflösung eine Abbildung der Körperstrukturen und ermöglicht eine exakte Analyse der Größe und Lokalisation von Krankheitsherden. Nachweis kleiner Tumorherde und eine Unterscheidung zwischen gesundem und Tumorgewebe sind durch die Computertomographie jedoch häufig nicht möglich.
Das PET-CT vereint beide Techniken in einem Gerät und nutzt die Vorteile beider Methoden. Eine zeitgleiche Untersuchung ermöglicht die präzise Darstellung und Zuordnung von Körperfunktion und Körperstruktur in einem Bild. Die simultane Beurteilung von Stoffwechsel und Morphologie erlaubt eine genaue Bestimmung der Ausbreitung und Aktivität einer Tumorerkrankung im gesamten Körper mit höherer Treffsicherheit.
Wann wird ein PET-CT angewandt?
Das PET-CT wird eingesetzt, um die Diagnostik von Tumorerkrankungen zu unterstützen. Die präzisen Untersuchungsergebnisse geben sowohl den Patientinnen/Patienten als auch den Ärztinnen/Ärzten die notwendige Sicherheit bei der Planung einer optimalen Behandlung.
Etablierte Indikationen mit erwiesenem klinischen Nutzen für PET-CT in der Onkologie sind:
Glukosestoffwechsel (18F-FDG):
Bronchialkarzinom, Solitärer Lungenrundherd, Malignes Lymphom, Malignes Melanom, Kolorektales Karzinom, Mammakarzinom, Kopf-/Hals-Tumore, Pankreaskarzinom, Ösophaguskarzinom, Schilddrüsenkarzinom, Ovarialkarzinom, Knochen- und Weichteiltumore.
In der Neurologie kommt die FDG-PET-CT v.a. bei der Demenzdiagnostik, bei speziellen Hirntumoren und zur Lokalisation von Epilepsieherden zum Einsatz.
Prostata-Spezifisches Membran-Antigen (68Ga-PSMA):
Durch zahlreiche Studien in überragender Weise belegt, zählt die PET/CT mit 68Ga-PSMA zu den modernsten und aussagekräftigsten diagnostischen Untersuchungen beim Prostatakrebs. Die PSMA-PET/CT bietet mit deutlicher Überlegenheit gegenüber anderen bildgebenden Verfahren die Möglichkeit, das gesamte Spektrum der Tumorerkrankung (Prostata, Lymphknotenstationen und Fernmetastasierung) in einer einzigen Untersuchung zu erfassen.
Gemäß aktueller Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) von 2020 ist eine PSMA-PET/CT in folgenden Situationen indiziert:
1. Persistierender PSA-Wert >0,2 ng/ml nach radikaler Prostata-Operation
2. PSA-Rezidiv >0,2 ng/ml nach radikaler Prostata-Operation oder nach primärer Strahlentherapie
Aktuelle Studien (Hofmann et al., Lancet 2020) zeigten darüber hinaus eine signifikante Überlegenheit der PSMA-PET/CT gegenüber der kombinierten CT und Knochenszintigraphie beim
3. Primärstaging von Hochrisiko-Patienten (Gleason-Score ≥ 7b oder PSA ≥ 20 ng/ml oder
klinisches Stadium ≥ T3) vor geplanter Operation oder Strahlentherapie
Weitere sinnvolle Untersuchungsmöglichkeiten können sich bei folgenden Fragestellungen bieten:
4. Therapiekontrolle unter systemischer medikamentöser Therapie bei Patienten mit
fortgeschrittenem Prostata-Karzinom, um das individuelle Ansprechverhalten einzelner
Tumorherde zu beurteilen und um ggf. ergänzende lokale Therapiemaßnahmen einzuleiten
5. Staging vor und während einer Radioliganden-Therapie mit 177Lu-PSMA
6. PSMA-PET/CT-gesteuerte Biopsie nach negativer Biopsie aber persistierend starkem
klinischen Verdacht
Wie wird ein PET-CT durchgeführt?
Nach Verabreichung der schwach radioaktiven Substanz durch unsere qualifizierten Ärzte folgt eine Ruhephase von ca. 1 Stunde. Die Untersuchungszeit im Gerät beträgt dann ca. 20–30 Minuten. Bleiben Sie bitte 4–6 Stunden vor der Untersuchung nüchtern, Wasser und ungesüßten Tee können Sie trinken. Zudem bringen Sie bitte Ihren aktuellen TSH- (Schilddrüse) und Creatinin- (Niere) Wert mit.
PET und CT werden gleichzeitig während der ambulanten Untersuchung durchgeführt. An unserem Untersuchungsgerät sind PET und CT in zwei getrennten Ringen untergebracht, sodass Sie nicht in einer langen geschlossenen Röhre liegen müssen. Nach Möglichkeit führen wir das CT als Low Dose CT durch.
Die Untersuchungssubstanz wird speziell für Sie termingerecht hergestellt. Einen vereinbarten Termin sollten Sie daher bei Verhinderung unbedingt frühzeitig absagen. Erscheinen Sie bitte äußerst pünktlich bei uns zur Untersuchung.
Bringen Sie bitte bei Verfügbarkeit Unterlagen Ihrer Voruntersuchungen und bisherigen Behandlungen mit. Wenn Sie Diabetiker sind, sollten Sie vorher mit uns die Einnahme Ihrer Medikamente besprechen.
Eine PET-CT-Untersuchung ist für einige Erkrankungen als ambulante Leistung in der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten (bestimmte Lungentumore, Hodgkin-Lymphome, Kopf-Hals-Tumore und Larynxkarzinome). Hierfür müssen wir jedoch im Vorfeld die Indikation klären.
Bei anderen Fragestellungen besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme einer individuellen Gesundheitsleistung. Einen Kostenvoranschlag senden wir Ihnen gerne zu.
Im Leistungskatalog der Privaten Krankenversicherungen ist die PET-CT-Untersuchung enthalten.
Was sind die Vorteile einer PET-CT Untersuchung in der DIRANUK?
Im DIRANUK PET-CT-Zentrum liegen ideale Bedingungen vor, um die Untersuchung ambulant durchzuführen. Eine Vielzahl regionaler Kliniken und Praxen arbeiten hier kooperativ zusammen – ein beispielgebendes Modell einer gelungenen ambulant-stationären Verzahnung. Die Patienten profitieren somit von einer hohen ärztlichen Kompetenz und optimalen Untersuchungsabläufen.
Die Praxis vereint Nuklearmediziner, Radiologen, Internisten, Kardiologen und Medizinphysikexperten und stellt damit eine besondere Kooperation in Ostwestfalen-Lippe dar. Mit der Verfügbarkeit eines hoch modernen PET-CT hat die Praxis zudem die technische Grundlage für die innovative Untersuchung geschaffen.
Die PET-CT Untersuchung wird am Praxisstandort Bielefeld Feilenstraße durchgeführt. Hier schließt sich die Abteilung direkt der separaten Schilddrüsenpraxis an und optimiert somit die Integrität der Praxis. Die Räumlichkeiten sind perfekt auf die Patientenbedürfnisse abgestimmt. Das PET-CT Zentrum ist selbstverständlich barrierefrei, mit einem Fahrstuhl ausgestattet und auf Krankentransporte ausgerichtet. Eine helle und moderne Gestaltung der Abteilung sorgt zudem für eine angenehme Atmosphäre.
Die enge Kooperation mit den regionalen Kliniken und ein sehr gutes Zeitmanagement machen einen optimalen Informationsfluss und eine schnelle Terminvergabe möglich. In der Regel erhalten Sie innerhalb weniger Tage einen Termin für die PET-CT-Untersuchung.
Was sollte der Patient nach der Untersuchung beachten?
Nach einer PET-CT Untersuchung sollten Patienten aufgrund der injizierten radioaktiven Substanz viel trinken.