Röntgendiagnostik
Was ist Röntgendiagnostik?
Bei der Röntgendiagnostik handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, bei dem der Körper mithilfe von Röntgenstrahlen durchleuchtet wird. Die unterschiedlich dichten Gewebe des menschlichen Körpers absorbieren die Röntgenstrahlen verschieden stark, sodass man eine Abbildung des Körperinneren erreicht.
Bei der Röntgendiagnostik handelt es sich in den meisten Fällen um ein nicht invasives Verfahren. Lediglich bei einigen ausgewählten Fragestellungen wird ein Kontrastmittel injiziert, z. B. bei der Angiographie, der Digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) und der Koronarangiographie. Häufig unterstützt die Röntgendiagnostik zudem invasive Verfahren, bei denen es ebenfalls zur Anwendung von Kontrastmittel kommt.
Im Zusammenhang mit der Röntgendiagnostik machen sich viele Patienten Sorgen um die Strahlenbelastung. Diese sollte man sich aber einmal bildlich vor Augen führen. Die natürliche Strahlenbelastung eines Deutschen beträgt, je nach Wohngebiet und Lebensgewohnheiten, im Durchschnitt 2,1 mSv pro Jahr. Bei einem Flug von Frankfurt nach Tokio werden 0,05–0,11 mSv aufgenommen. Die Röntgenuntersuchung des Thorax liegt mit 0,02–0,08 mSv in einem ähnlichen Bereich.
In der DIRANUK werden die international anerkannten Grundsätze, auf denen der Strahlenschutz beruht, streng befolgt. Das Prinzip „Rechtfertigung“ erfordert die Feststellung, dass der gesundheitliche Nutzen einer Anwendung am Menschen gegenüber dem Strahlenrisiko überwiegt. Weiterhin wird in der DIRANUK das Prinzip „Optimierung“ eingehalten. Dabei gilt, dass alle dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechenden Maßnahmen ausgeschöpft werden müssen, um das Schadensrisiko für den Patienten zu minimieren.
Wenn eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden soll, besteht dafür aus medizinischer Sicht stets eine Notwendigkeit. Der Nutzen der Untersuchung wird demzufolge ärztlich höher bewertet als das Risiko durch die Strahlenbelastung.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz + Strahlenschutzkommission
Wann wird die Röntgendiagnostik angewandt?
Auch im Zeitalter der modernen CT- und MRT-Diagnostik hat die Röntgendiagnostik ihre Bedeutung nicht verloren. Röntgenaufnahmen werden weiterhin häufig als erste Untersuchungsmethode eingesetzt, sofern ein Ultraschall nicht in Frage kommt. Die Bilder können schnell und ohne großen Aufwand angefertigt werden und geben oft entscheidende Hinweise für das weitere Vorgehen des behandelnden Arztes.
Ein entscheidender Vorteil der digitalen Röntgendiagnostik: Im Gegensatz zu herkömmlichen Filmaufnahmen sind keine Fehlbelichtungen mehr möglich. Wiederholungsuntersuchungen werden somit auf ein Minimum reduziert. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine hohe Flexibilität: Voraufnahmen der Patienten sind an allen Standorten zu jeder Zeit abrufbar.
Unsere Röntgenpraxis in der Feilenstraße Bielefeld verfügt über eine hochmoderne Anlage zur digitalen Ganzaufnahme der Wirbelsäule oder des Beines. In diesen Fällen kommt eine spezielle Computertechnik zum Einsatz: Hierbei werden Teilaufnahmen der betreffenden Körperregion erstellt und elektronisch zu einer Gesamtaufnahme zusammengefügt.
Durch das standortübergreifende Angebot im Bereich der Röntgendiagnostik können Patienten frei wählen, ob sie in Bielefeld, Gütersloh oder Bad Salzuflen untersucht werden möchten.
Alle Praxen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto gut zu erreichen. Bahnhöfe, Straßenbahn- oder Bushaltestellen sind nur wenige Minuten entfernt. Ebenfalls sind an allen Standorten ausreichend Parkplätze vorhanden.
Bei allen Untersuchungen wird streng darauf geachtet, dass dem Strahlenschutz größte Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es gilt dabei der Grundsatz: So wenig Dosis wie möglich, nur so viel wie unbedingt notwendig. Die Sicherheit der Patienten hat in der DIRANUK zu jeder Zeit allerhöchste Priorität. Das kompetente Team aus Ärzten, Assistenzpersonal und Medizinphysikexperten sorgt dafür, dass alle Patienten von einem höchstmöglichen Maß an Sicherheit profitieren. Die Qualitätskontrolle erfolgt unter Aufsicht unserer Medizinphysikexperten, die für die strahlenbiologische Begutachtung von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Röntgenuntersuchungen z. B. während einer Schwangerschaft verantwortlich sind.
Wie wird die Röntgendiagnostik durchgeführt?
Die Untersuchungen werden ambulant mit modernen Röntgengeräten durchgeführt, die mit den Techniken der digitalen Bildverarbeitung arbeiten. Man unterscheidet zwischen Untersuchungen, die nativ (= ohne Gabe von Kontrastmitteln) vorgenommen werden, und solchen mit Kontrastmitteln, die für die Darstellung bestimmter Organe notwendig sind. Dies setzt oft eine spezielle Vorbereitung voraus. Bitte bringen Sie für die Röntgenuntersuchung eine Überweisung des behandelnden Arztes mit – für gesetzlich versicherte Patienten ist diese zwingend erforderlich.
Alle Untersuchungen mit Kontrastmittelgabe werden von unseren Fachärzten selbst überwacht. Röntgenaufnahmen ohne Kontrastmittelgabe werden von unseren qualifizierten Röntgenassistenten/innen angefertigt.
In folgenden Anwendungsbereichen wird beispielsweise Kontrastmittel benötigt:
Nieren und ableitende Harnwege (Urographie)
Das Kontrastmittel wird in eine Armvene gegeben.
Beinvenen (Phlebographie)
Das Kontrastmittel wird in eine Fußvene gespritzt. Die Untersuchung findet unter Durchleuchtung statt. So kann der Blutfluss in den Venen direkt verfolgt und dokumentiert werden.
Verdauungstrakt
Bei Untersuchungen des Verdauungstraktes wird das Kontrastmittel als Lösung getrunken oder über ein Darmrohr oder eine Sonde gezielt in den zu untersuchenden Bereich eingebracht. Als Vorbereitung ist zudem die Einnahme von Abführmitteln oder der Verzicht auf feste Nahrung am Vortag der Untersuchung erforderlich. Die Untersuchung wird an einem Durchleuchtungsgerät durchgeführt. So kann der Radiologe während der Untersuchung die Passage des Kontrastmittels verfolgen und gezielt Aufnahmen anfertigen.
Was sind die Vorteile der Untersuchung in der DIRANUK?
Mit jährlich mehreren tausend Untersuchungen an insgesamt fünf Standorten verfügt die DIRANUK über eine große Routine in der Röntgendiagnostik. Durch die komplette Umstellung auf die digitale Röntgendiagnostik besitzt die Praxis modernste Geräte, die eine optimale Diagnosequalität sowie ein sehr gutes Zeit- und Bildmanagement ermöglichen. Einen Termin für eine Röntgenuntersuchung erhalten Sie in der Regel innerhalb einer Woche.
Im Folgenden finden Sie exemplarisch einige Anwendungsgebiete der Röntgendiagnostik.
Erfahren Sie mehr dazu in der „Orientierungshilfe für bildgebende Untersuchungen“ der Strahlenschutzkommission.
Anwendungsgebiete
Brustkorb (Thorax)
Röntgenaufnahmen des Thorax werden angefertigt, um Erkrankungen der Lunge, des Rippenfells, der Lungengefäßstiele und des Herz-Kreislaufsystems zu erkennen. Hierzu gehören zum Beispiel die Lungenentzündung, Tumoren, das Lungenödem („Wasser in der Lunge“) und Ergüsse.
Skelettsystem
Röntgenaufnahmen des Skelettsystems werden häufig vorgenommen zum Ausschluss oder Nachweis von Knochenbrüchen. Weitere wichtige Indikationen sind z.B. die Frage nach entzündlichen oder verschleißbedingten Veränderungen der Gelenke oder der Wirbelsäule. Auch in der Erstdiagnostik von Knochentumoren spielt die Röntgenuntersuchung eine wichtige Rolle.
Spezialaufnahmen des Skeletts
Bei einigen speziellen Fragestellungen ist es notwendig, eine Komplettaufnahme einer Körperregion zu erstellen. Beispielsweise muss die gesamte Wirbelsäule aufgenommen werden, wenn die Frage nach Fehlhaltung oder Skoliose besteht. Eine Komplettaufnahme des Beines wird angefertigt, um die Beinachse in Vorbereitung einer Hüft-TEP-Implantation beurteilen zu können.
Digitale Mammographie und Galaktographie (Milchgangsdarstellung)
Die Mammographie ist nach wie vor das Standardverfahren zur Diagnose von Brustkrebs. Bei der Galaktographie geht es um Veränderungen in den Milchgängen, die durch Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze auffällig werden und auch bösartig sein können. (Erfahren Sie hier mehr zur Digitalen Mammographie)
Knochendichtebestimmung
Die Knochendichtemessung dient dem Ausschluss oder Nachweis der Knochenerkrankung Osteoporose, der Bestimmung des Schweregrades und der Beurteilung des Frakturrisikos. Auch in der Verlaufsbeobachtung unter Behandlung einer Osteoporose spielt sie damit eine wichtige Rolle. (Erfahren Sie hier mehr zur Knochendichtebestimmung)
Bauchraum
Aufnahmen des Bauchraumes werden in erster Linie genutzt, um einen Darmverschluss oder eine Perforation nachzuweisen. Außerdem können sie Verkalkungen zeigen, die auf ein Steinleiden (z.B. Gallenblasen- oder Nierensteine) hinweisen können.
Nieren und ableitende Harnwege (Urographie)
Hierbei geht es um die Frage nach Nierensteinen oder Harnleitersteinen sowie um den Ausschluss von Tumoren oder angeborenen Veränderungen.
Beinvenen (Phlebographie)
Mithilfe der Phlebographie können Thrombosen der Beinvenen und Krampfadern vor einer geplanten Operation dargestellt werden.
Verdauungstrakt
Hierzu gehören Untersuchungen der Speiseröhre (Oesophagographie), des Dünndarms (Enteroklysma) und des Dickdarms (Kolon-Kontrasteinlauf). Die Untersuchungen dienen der Beurteilung der Funktion sowie zum Ausschluss von Tumoren und entzündlichen Erkrankungen. Auch zur Kontrolle nach Operationen, z. B. am Dickdarm, werden sie eingesetzt.
Kopf
Zielaufnahmen, vor allem der Augenhöhlen oder des Nasenbeins, dienen dem Ausschluss von Frakturen (Knochenbrüchen). Der größere Teil der auf den Kopf bezogenen Fragestellungen wird heute mittels CT oder MRT bearbeitet.
Was sollte der Patient nach der Untersuchung beachten?
Sinnvoll ist es, wenn Sie einen Röntgenpass führen, der Ihnen einen Überblick über die Gesamtzahl Ihrer Untersuchungen gibt. Einen solchen Pass erhalten Sie in unseren Röntgenabteilungen. Patienten, die für die Röntgenuntersuchung Kontrastmittel über die Vene bekommen haben, sollten zudem nach der Untersuchung viel trinken.